Ardbeg

Über die Destille

Du musst nur den Namen „Arbeg“ flüstern – und eine Million Geschmacksknospen erstarren, während tausende Herzen einen Herzschlag lang aussetzen.

Was vielleicht der Grund war als noch viel mehr Herzen beinahe zu Schlagen aufhörten, als Besitzer Allied Domecq die Brennerei im Jahr 1996 schloss.

War das der erste und letzte Todesstoß für eine der beliebtesten und geschätztesten Destillerien unter den 150 derzeit aktiven Destillerien? Seit Jahren war man nur die zweite Geige hinter Laphroaig und das war auch verständlich. Islay Whisky, oder zumindest die traditionelle scharfe, torfige, rauchige Form davon, ist ein erworbener Geschmack für die Öffentlichkeit als Ganzes.

Um Geld in die kleinere Brennerei zu stecken – auch wenn das Malz wohl das Bessere der beiden war – machte kommerziell wenig Sinn. Es war vielen bewusst, dass Ardbeg einfach nur sterben musste. Ein Islay Malt weniger bedeutete weniger Wettbewerb für Laphroaig.

Ardbeg wurde verkauft und das Ansinnen war, das man an zwei Stellen profitieren würde. Die erste war, dass sie das viel benötigte Bargeld erhalten würden. Und zweitens könnte ein anderes Unternehmen Millionen in die Werbung investieren und die öffentliche Aufmerksamkeit auf die kompromisslose und natürliche Schönheit von Islay Whisky bringen. Zu diesem Zweck nahmen die neuen Besitzer Glenmorangie die Brennerei ist schnell wieder in Betrieb und zwei neue Ardbegs kamen in den Verkauf –  wenn auch nur in begrenzten Mengen aufgrund der Tatsache, dass die Warehouses so gut, wie leer waren. Einige Jahre  zuvor sah man noch, wie Fässer von 1963 einen Lastwagen geladen wurden um in der Anonymität eines Blends zu enden. Bei jedem erneuten Besucht auf dem Brennereigelände war ein anderes Gebäude verschwunden und nicht wieder aufgebaut und die Warehouses waren noch ein wenig leerer. Es war herzzerreißend. Ardbeg, für Kenner einer der schönsten und ausgeglichensten Whiskys der Welt, etwas dass man nicht in Worte fassen kann sondern nur mit Nase und Gaumen erleben kann.

Je größer das Interesse an Ardbeg wurde, desto mehr war Glenmorangie geneigt, Ardbeg wieder auf alte Wege zu bringen. Es war viel verlangt, dass die enorme Mälzerei wieder völlig in Betrieb sind, um so viel umzusetzen, wie es vor 1978 der Fall war.

Die Gebäude haben einen enormen Tribut gezollt, während sie wiederhergestellt und in Betrieb genommen wurden. Allerdings hat es sich gelohnt und wir können wieder  Whisky dieser außergewöhnlichen Destille genießen.